Thomas Gottschalk modelt jetzt für die Lifestyle-Marke Luis Trenker. Exklusiv in BUNTE spricht die TV-Legende darüber, wie er gänzlich unbeeinflusst von Frauen seinen Stil fand und pflegt.
So strahlen Verliebte! "Wir haben richtig Spaß hier", sagt Thomas Gottschalk (70) zu BUNTE, als wir ihn, Hand in Hand mit seiner schönen Karina, im Salzburger Showroom der Modefirma Luis Trenker treffen. Diesmal nicht als Besucher der Festspiele, sondern als Botschafter für Herrenmode. Der Entertainer trägt einen sandfarbenen Cordanzug der Südtiroler Lifestyle-Marke (knielange Hose, passende Weste, weißes Hemd, Fliege), seine Lebensgefährtin Karina Mroß (58) ein Jeanskleid aus der aktuellen Sommerkollektion.
"Egal was Sie anzieht – sie sieht immer Bombe aus", sagt er. Karina schwärmt von seinen langen, strammen Beinen. "Wir waren gerade auf Entschlackungskur und sind jeden Tag fast zehn Kilometer gelaufen. Ich musste mich richtig reinhängen, um sein Tempo zu halten."
Ein Trachten-Fan ist der TV-Star nicht. "Diese Seppel-Nummer ist für mich kein Thema und die alljährliche Verkleidungsorgie zum Oktoberfest finde ich albern." Die Anzüge des Labels Luis Trenker (benannt nach dem 1990 verstorbenen Bergsteiger, Schauspieler und Schriftsteller) trägt er seit "bald 30 Jahren", mit Michi Klemera, Gründer und Inhaber, ist er befreundet. Ihm zuliebe stand er nun (ohne Gage) Model für die neue Herbst-Winter-Kollektion. "Die haben folkloristische Elemente im Programm, die man aber auch etwas barock aufmöbeln kann, wie ich das liebe. Bergsteiger trifft Beethoven. Hauptsache, keine Schublade", erzählt Thomas Gottschalk gut gelaunt im BUNTE-Gespräch.
Seht im Video oben: Was für eine Augenweide! Auf seiner Geburtstagsfeier stiehlt ihm Freundin Karina die Show!
Männer und Mode. Ein heikles Thema für Sie?
Thomas Gottschalk: Nicht für mich. Das muss sich auch nicht widersprechen. Es gibt viele Männer, denen egal ist, wie sie rumlaufen, oder die einfach das anziehen, was Mutti ihnen rauslegt. Das gab es bei mir nie. Ich habe nie geschafft, die Gerüchte aus der Welt zu schaffen, Thea würde mich für meine Shows "stylen". Das war nie der Fall.
Wenn ich im Rock im TV auftrat – das habe ich als einziger Showmaster der Welt zweimal geschafft –, war das meine Entscheidung. Ich fand damals die Idee von Vivienne Westwood toll, den Schottenrock in die Männermode einzuführen, was ihr trotz meines heldenhaften Einsatzes nicht gelungen ist. Ich habe mich auch von all den Stylistinnen missverstanden gefühlt, die mir mit Pailletten-Sakkos und gelben Anzügen auf die Pelle gerückt sind. Es ging mir nie darum, mich zu verkleiden oder zum modischen Gockel zu machen. Elton John hat mich mit seinen Feder-Boas nie überzeugt. Aber als Rod Stewart in einer Uniformjacke von Dolce & Gabbana neben mir saß, war ich schon neidisch.
Gottschalk und seine Liebste in Louis Trenker seht ihr hier:
Weckte Ihre Mutter Ihr Interesse an Mode?
Quatsch! Die hatte andere Sorgen. Nach dem frühen Tod meines Vaters hatten wir es finanziell nicht so dicke. Ich musste improvisieren und bediente mich aus dem, was andere in die Kleidersammlung gaben. Meine byzantinische Prunksucht habe ich mir vielleicht durch meine Tätigkeit als Ministrant angeeignet. Da habe ich schon immer darauf geachtet, dass das Spitzenhemdchen richtig sitzt. Wenn bei den Messdienern heute die klobigen Sneaker unter dem Ministrantenrock rausgucken, geht bei mir die Frömmigkeit flöten. Nur im Vatikan kleiden sich die Männer meines Alters noch in Lila. Respekt!
Auf den Fotos von Luis Trenker wirken Sie eher wie Hollywood-Star Jeff Bridges, der für Marc O’Polo Werbung machte.
Danke für das Kompliment. Der Dude ist ein cooler Typ, er lebt nicht weit von Malibu, nahe Monterey. Wir waren ein paarmal gemeinsam unterwegs. Seit "The Big Lebowski" trinke ich nicht nur gern den Cocktail White Russian, sondern bin auch Fan von Jeff Bridges. Genialer Typ. Auch mit Ziegenbart.
Welche sind Ihre Lieblingsdesigner?
Ralph Lauren macht tolle Mode für Männer meines Alters. Ich habe den mal in New York getroffen und mich seinem Label andienen wollen. Aber der kannte mich nicht und ich war ihm wohl auch zu wuchtig. Die arbeiten ja lieber mit 15-jährigen Models, die daherkommen wie Spargel. Als deutsche Eiche kam ich nicht infrage. Bei Dolce & Gabbana müssen sie den männlichen Models noch die Akne wegschminken. In meiner Größe produzieren die fast nichts, außer Schuhe. Davon habe ich einige, aus Samt, mit Wappen drauf. Barock halt. Mit dieser Streetwear, wo der Arsch zwischen den Knien baumelt, kann ich nichts anfangen. In Jogginganzug und mit Basecap werde ich zur Lachnummer.
Besitzen Sie überhaupt Jogginganzüge?
Einen von Brunello Cucinelli, aber der war so teuer, den trage ich nur, wenn ich garantiert nicht ins Schwitzen gerate. Der andere war bei Decathlon im Sonderangebot, in dem renne ich mit Karina durch den Schwarzwald.
Nimmt Karina manchmal Einfluss auf Ihre Garderobe?
Im Gegenteil: Manchmal quatsche ich sie in etwas rein. Gerade drängte ich ihr einen blauen Bikini mit weißer Kante auf, in dem sie wie Grace Kelly aussieht. Für alle, die nicht mehr wissen, wer das war: das weibliche Pendant zu Luis Trenker. Manchmal runzelt Karina die Stirn, wenn ich aus meinem begehbaren Kleiderschrank – der übrigens größer ist als ihrer – trete, und sagt: "Echt jetzt?" Dann drehe ich gleich wieder um.
Sind Sie eitel?
Im Gegensatz zu meinem Freund Günther Jauch behaupte ich, dass das zu unserem Job gehört. Ein Mathematiker ist selten ein Modefreak, als Showmaster hat man eine gewisse Verpflichtung. Oder eine eigene Stylistin. Habe ich immer abgelehnt. Ich halte es mit dem Song der Kinks. Ich war und bin ein "Dedicated Follower of Fashion".
Hängen in Ihrem Schrank auch Fehlkäufe?
Ja. Aber das hängt mit dem traurigen Schicksal eines Mannes zusammen, dem der Kleiderschrank in Malibu abgebrannt ist. Bei meinem letzten New-York-Besuch habe ich mir bei Armani in der Fifth Avenue einen coolen, knitterfreien, aber sauteuren Anzug gekauft. Als ich dann bei Karina vorgetanzt habe, hat sie mich ausgebremst: "So einen hast du doch schon." In der Tat hing der gleiche bereits im Schrank. Hatte völlig vergessen, dass ich den schon mal gekauft hatte. Aber in Notlügen war ich schon immer gut. Also sagte ich: "Ich hab gedacht, der wäre verbrannt ..."
Tanja May
August 16, 2020 at 07:11PM
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Thomas Gottschalk: "Ich habe einen größeren Kleiderschrank als Karina" - BUNTE.de
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Dolce & Gabbana
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